Calgary nach Jasper - 6.9.2023
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- 7. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Und weiter geht’s heute, weiter in Richtung Norden nach Jasper. Tagwache um 8 Uhr, es ist bedeckt, so um die 10 Grad. Koffer packen, kontrollieren, dass wir nichts vergessen haben, auschecken und los geht’s zum mehr oder weniger nächsten Starbucks.
So Müesli gibt’s hier oben im Starbucks nicht. Daher müssen wir auf Bagels mit Cremecheese ausweichen. Das ist nicht schlimm, bloß haben sie hier nur Everything-Bagels, also sozusagen „Alles-drin-Bagels“…inklusive Zwiebel. So nicht der Geschmack, der mir am Morgen besonders zusagt.
Danach führt uns der Weg wieder in die Rocky Mountains. Zwar hat es mittlerweile etwas aufgehellt, aber Richtung Berge sieht’s düster aus. Das Tor zu den Nationalparks hier ist sozusagen Banff. Dort angekommen schifft es heftig. Schade, aber Nationalparks finden draußen statt.
In der schwachen Hoffnung, dass Wetter möge noch etwas bessern, genehmigen wir uns nochmals einen Kaffi. Die Idee hatten wohl noch andere, erst beim dritten Lokal, finden wir auch ein Plätzchen, auch wenn’s nur ein McDonalds ist. Der Kaffee ist aber überraschend gut.
Banff ist kein Vergleich zu Breckenridge. Ein Sammelsurium von Baustilen von Chalet bis Bausünden, völlig überlaufen und der Verkehr leicht chaotisch. Mittlerweile zeigen sich wirklich Lücken in der Wolkendecke und die Sonne schickt ein paar Strahlen durch.
Oberhalb von Banff steht ein Luxushotel mitten im Wald. Von einem Aussichtspunkt aus soll man einen tollen Blick auf den Prachtsbau haben. Hat man auch…..aber viel interessanter und eine tolle Überraschung ist der prachtvolle Hirsch, der nur wenige Meter neben der Aussichtsplattform stolz im Wald steht. Da werden Handys und Kamera gezüchtet und der Hirsch wird elektronisch verewigt.
Die Fahrt geht weiter nach Lake Louise. Das Wetter ist mal sonnig, mit Wolken, mal regnet es heftig. Dieses abwechslungsreiche Spiel zieht sich den ganzen Tag über durch.
Den einen See bei Lake Louise können wir nicht besuchen, die Zufahrt ist für PWs gesperrt. Man hätte im Voraus einen Platz in einem Shuttle buchen müssen. Beim zweiten See klappt’s, wir möchten nur die paar Meter zum Ufer spazieren, uns etwas umsehen und ein paar Fotos schiessen. Dafür werden 21 kanadische Dollars an Parkgebühren für den ganzen Tag fällig, günstiger geht’s nicht…..also würden fällig, da sind wir etwas knausrig und parken sozusagen schwarz.
Am See unten ist die Hölle los, die Menschen drängen sich schon fast am Ufer um Fotos zu schiessen und sich in Instagram-Pose zu schmeißen. Nicht so unser Ding. Auch hier hat es, wie oft, viele Inder. Ich hab nichts gegen Inder, aber sie müssen immer tausende von Selfies schiessen, mit allen Beteiligten und vor allem sind sie dabei nicht zu überhören.
Danach geht’s den Icefields Parkway hoch in Richtung Jasper. Das sind 233 km, und was für welche. Es ist ein einziges Tal mit gewaltigen Bergmassiven links und rechts. Unendliche Waldflächen bedecken die Bergflanken. Die Straße am Talboden windet sich durch diesen fast unendlichen Wald und gibt immer wieder unglaubliche Ausblicke auf die Berge, kleinere und größere Gletscher und Seen frei. Die Berge zeigen teilweise ganz ausgeprägt verschiedene Gesteinsschichten. Würde man Geologie studieren, wüsste man etwas genauer warum und weshalb.
Das Tal erinnert entfernt etwas an das Engadin, einfach x mal größer und erhabener und ohne St. Moritz, Pontresina etc. Also ohne Ort- dafür mit viel Landschaften. Auf den 233 km von Lake Louise nach Jasper hat es keine Siedlungen, außer ein paar Campingplätzen.
Das Wetter bietet nach wie vor abwechselnd Regen, Wolken und Sonne. Das hat Vor- und Nachteile. Natürlich wäre es vermutlich noch beeindruckender alles bei Sonnenschein zu sehen. Das Wokenspiel hat aber auch seinen Reiz und verändert das Landschaftbild immer wieder auf seine Weise.
Ein Deutscher Tourist hat es schön zusammengefasst: „Hier es ist sogar bei schlechtem Wetter schön.” (Wobei so schlecht ist’s gar nicht.)Oder um Mr. Spok zu zitieren: „Faszinierend!“
Insgesamt sind die Landschaften wieder mal viel zu gewaltig um ihnen mit einem Foto gerecht zu werden. Wie soll man denn so ein großartiges, über 200 km langes Tal fototechnisch festhalten. Also versuchen wir wieder möglichst viele Bilder zu genießen und im Kopf zu speichern.
Die Fahrt von Calgary nach Jasper würde eigentlich nur ca. 4 1/2 Stunden dauern, wir kommen trotzdem erst um halb acht in Jasper an. Die Fotohalte, brauchen ihre Zeit, sind es aber wert.
Kurz vor Jasper begrüßen uns zwei Hirsche, die friedlich am Straßenrand stehen und sich von den paar Autos nicht im geringsten aus der Ruhe bringen lassen.
Das Hotel, wieder eine Cabin, allerdings ohne Küche , ist schnell bezogen und los geht’s zum Nachtessen, viel hatten wir heute noch nicht. Das Autofahren verbraucht allerdings auch nicht soo viele Kalorien. Das Heizen der Körpers schon eher, es sind hier 7 Grad.
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