Jasper - 7.9.2023
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- 8. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Nach so viel Natur gestern, geht’s heute etwas gemütlicher los. Die Bilder müssen im Gehirn ja auch verarbeitet werden.
Geschlafen hat’s bis 8.30 Uhr. Danach haben wir etwas rumgeplämperlt. Eine letzte Unterkunft musste noch gebucht werden und dann gab’s Zmorgen in unserer Cabin. Die hat zwar keine Küche, aber einen Wasserkocher, Tassen und einen Kühlschrank. Instantkaffee, Schälchen, Besteck, Frühstücksflocken und Abwaschmittel haben wir dabei. Joghurt und Milch haben wir gestern eingekauft. So langsam haben wir den Dreh raus. 😉
Nach einem erholsamen Morgen fahren wir so gegen 11.30 Uhr zum Visitorcenter. Die Parkuhr dort mag uns nicht besonders und gewährt uns nicht die ganze bezahlte Parkzeit. Ich verstehe ja, wenn man Parkgebühren erhebt. Allerdings sollte man dann aber auch eine Alternative anbieten, also zum Beispiel einen Bus. So etwas fehlt hier völlig, obwohl sich das lang gezogene Städtchen damit recht einfach erschließen lassen würde.
Wie auch immer, im zum Visitorcenter gehörenden Shop kaufen wir zwei Mützen. Nicht nur weil es hier recht frisch werden kann, sondern auch als Souvenir. Während Ralph zahlt stelle ich mich beim Visitorcenter an.
Wir fragen nach einer Wanderkarte und erkundigen uns, ob man Bear Spray, eine Art Pfefferspray gegen Bären, benötige. Die Rangerin empfiehlt das, es habe definitiv Bären in den umliegenden Wäldern, für Jasper selber sei auch eine Bärenwarnung ausgegeben worden….gut zu wissen, falls es nachts an die Cabintür klopft. Vielleicht auch ganz gut, hatten wir gestern Abend auch die Gueztli aus dem Auto evakuiert.
Diesen Bear Spray können wir in einem Sportgeschäft mieten. Zudem kaufen wir uns zwei kleine Schellen.

Diese dienen als Souvernir, aber auch um bei Wanderungen ein ständiges Geräusch zu erzeugen, damit allfällige Bären uns hören, wir sie nicht erschrecken und sie sich dann zurück ziehen…..soweit die Theorie.
Ausgestattet mit dem Notwendigen fahren wir zu einem nahe bei Jasper liegenden See, dem Pyramid Lake, und starten dort einen kleine Wanderung. Am Ausgangspunkt angekommen stellen wir fest, dass wir für die geplanten gut 6 km keinen Proviant dabei haben und der Zmorgen doch schon ein Weilchen her ist….so sehr haben wir den Dreh wohl doch noch nicht raus.
Zum Glück hatten wir die Gueztli wieder ins Auto gepackt und so begleiten uns diese als Zwischenverpflegung….ein Energieriegel in runder Form, sozusagen.
Nach dem Parkplatz führt uns ein schmaler Weg bergauf und sofort in den Wald. Eigentlich wie zuhause im Wald, wenn da nicht irgendwo Bären sein könnten. So ein bisschen angespannt ist man da zumindest am Anfang schon. Zumal wir zwar nicht ganz allein sind, uns aber nur selten andere Wanderer begegnen, das Unterholz relativ dicht und damit die Sicht oft nicht sehr weit ist.
Die Schellen an unserem Rucksack bimmeln fröhlich bei jedem Schritt. Etwa so muss ein Alpaufzug tönen, zumindest bei den Geissen mit den kleinen Glocken oder Schellen. Hoffentlich weiß der Bär nicht, was ein Alpaufzug ist und da Tiere, als leichte Beute, mitmarschieren….
Wir fragen uns, ob unsere Geräuschkulisse groß genug ist, aber Trychlen waren nicht im Angebot. Ein Freiheitstrychler wäre jetzt grad praktisch, vermutlich auch das erste und einzige mal.
Die Wanderung wird letztendlich mit etwas mehr als 8 km und 240 Höhenmeter etwas ausgedehnter als angedacht und die angepriesene Aussicht ist auch nicht ganz so toll. So bleibt aber wenigstens etwas Bewegung an der frischen Luft und ein gewisser Nervenkitzel. Immerhin haben wir ein paar Eichhörnchen gesehen und einen Specht bei der Arbeit beobachtet.
Zurück in Jasper lockt und lotst mich mein Copilot mit der Aussicht auf eine feine Bäckerei in die Stadt. Aber a) war die Bäckerei nur eine Abteilung in einem Supermarkt und b) waren die Gestelle in dieser Abteilung gähnend leer. So haben wir nur unsere Wasser- und Müeslivorräte aufgestockt. Immerhin gab es Wasser mit Blötterli.
Am Ende sind wir gegen 17 Uhr zurück im Hotel und genießen auf der kleinen Veranda vor unserer Cabin einen Kaffee.
Auch wenn das Thermometer tagsüber auf vermutlich knapp 20 Grad gestiegen ist, wird’s schnell wieder kühler. Heute Nacht soll die Temperatur auf 2 Grad sinken. Die Cabin ist das erste Zimmer ohne Klimaanlage, aber zum Glück mit Heizung.
Zum Znacht gibt’s Pizza, nur eine kleine, dafür mit einem Salat dazu….und weil wir heute ja gaaaanz viele Kalorien verbrannt haben, einen Cheesecake als Dessert. Die dazu gereichten Beeren sind nicht ganz so frisch. Die tiefgekühlten vom Denner schmecken gleich, aber irgendwie lecker ist’s trotzdem. Ich stehe ja voll auf Beeren…..ev. hätte mich der Bär ja auch als Beeren-Kollegen verschont.
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