Jasper nach Kamloops - 9.9.23
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- 10. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Nachdem wir den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht haben, zieht es uns wieder gegen Süden. Wir haben von dem letzten etwas mehr als 30 Tagen unserer Reise deren 10 in Nationalparks verbracht. Es ist unglaublich, was die Natur uns da alles gezeigt hat…..man wird ehrfürchtig und fühlt sich arg klein.
Aber jetzt geht’s weiter Richtung Vancouver. Ich freue mich auf eine etwas urbanere Umgebung. Die Fahrt würde über 8 Stunden dauern, ohne Pausen. Das ist und zu lang und so teilen wir die Fahrt auf und übernachten in Kamloops. Weshalb Kamloops? Aus den gleichen Gründen weshalb wir in Great Falls Halt machten. Wir suchten bei der Planung nach einem Ort ungefähr in der Mitte.
In der Nähe von Kamloops sollen zwei Waldbrände wüten. Wir sind gespannt, ob und falls ja, was wir davon mitbekommen werden.
Aber erst ist wieder einmal das Befüllen des Koffers angesagt.
Die höchsten Höhen unserer Reise und den nördlichsten Punkt haben wir erreicht. Nach den gut 2 Grad heute Morgen sollte es auch wieder wärmer werden. Kamloops, das heutige Tagesziel, liegt auf 350 Metern und die Wettervorhersage sagt für dort eine Temperatur von knapp 30 Grad voraus. Zeit also die Shorts wieder hervorzukramen.
Kurz nach Jasper wechseln wir auch die kanadische Provinz. Von Alberta geht’s nach British Columbia und gleichzeitig „gewinnen“ wir wieder eine Stunde. Das heißt die Zeitdifferenz zur Schweiz beträgt wieder 9 Stunden.
Wir verlassen so kurz nach halb elf unsere Cabin. Ich hab’s ja lieber warm. Aber die herrlich frische (knapp 10 Grad) und klare Bergluft an diesem herbstlich Morgen ist traumhaft. Schlüssel abgeben, an einer Tanke die Fenster putzen und los geht’s.
Im Park selber lag die Höchstgeschwindigkeit bei 60, aus Sicherheitsgründen, weil die Gefahr besteht, dass Wildtiere vor das Auto springen könnten. Kaum haben wir den Ort verlassen, ist eine Höchstgeschwindigkeit von 90 signalisiert, später sogar von 100, obwohl links und rechts der Straße noch immer Wald. Als ob die Tiere wüssten, dass sie nicht mehr im Park sind und jetzt bei der Überquerung der Straße vorsichtig sein müssen.
Die Reiseroute ist schnell erklärt. Es ist landschaftlich nicht die spannendste Route. Daher gibt’s für einmal auch nur wenige Bilder. Wir fahren durch zwei Täler, während fast der ganzen Zeit umgibt uns viel Wald. Auf einem kurzen Abschnitt zeigen sich die Bäume sogar bereits in ihrem Herbstgewand. Für einen Indian Summer reicht es aber noch lange nicht. Der Wald besteht dafür auch zu sehr aus Nadelbäumen. Ein paar Kilometer vor Kamloops wechselt die Szenerie zur Landwirtschaft.
Ein kleiner Bach begleitet uns zudem. Mit jedem zurückgelegten Kilometer wird er etwas breiter, bis ein ausgewachsener Fluss neben uns fließt. Fast ein wenig wie beim Stück „Die Moldau“. Smetana beschreibt darin musikalisch, wie sich die Moldau vom Bächlein zum Fluss entwickelt. (Hab ich mal in der Sek gelernt und ich weiß es immer noch. 😉)
Auch Güterzüge mit insgesamt hunderten von Waggons begegnen uns immer wieder. Teilweise sind auf einem Wagen zwei Container übereinander gestapelt. Tunnels gibt es auf der Strecke wohl eher keine. Gezogen werden die Züge von mächtigen Dieselloks. Auch wenn diese natürlich auch nicht grad umweltfreundlich unterwegs sind und gewaltig nach Abgasen stinken, fahren dank der Züge ein paar hundert Trucks weniger auf den Straßen.
Baustellen bremsen uns häufig. Nicht immer ist so wirklich erkennbar an was gearbeitet wird. Teilweise vermuten wir, dass Brandschneisen in den Wald geschlagen werden um die Verbreitung von möglichen Waldbränden zu stoppen oder zu verlangsamen.
Von den Waldbränden, die hier im Moment in der Gegend wüten sollen, haben wir nichts mitbekommen. In Kamloops ist es aber bereits wieder 30 Grad und relativ trocken. Wir sind aber an grossen Flächen von vor Jahren verbrannten Wäldern vorbeigefahren. Mittlerweile ist bereits wieder viel grün zwischen den verkohlten Stämmen zu sehen. Die Natur holt sich die Gebiete zurück.
In Kamloops gehen wir kurz einkaufen, zum Znacht gibt’s selber gemachten Pastasalat. Der Chefkoch steht am Herd und ich schnipsle das Gemüse. Parallel dazu läuft die Waschmaschine. Und danach ist wieder mal Yoga fällig.
Unser Airbnb ist gut ausgestattet, allerdings etwas dunkel. Aber für eine Nacht reicht es völlig.
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