Long Island nach Manhattan - 14.10.2023
- p
- 15. Okt. 2023
- 5 Min. Lesezeit
Zum zweitletzten mal wird heute der Koffer gepackt. Da wir heute nicht mit einem Flugi reisen, können uns die 23 kg im Moment egal sein.
Wir haben es nicht sonderlich eilig. Bis um 11 haben wir Zeit auszuchecken, den Mietwagen müssen wir spätestens um 15 Uhr abgeben. Vorher kann das Hotel in Manhattan eigentlich auch nicht bezogen werden. Und zudem regnet es und soll heute eigentlich auch nicht mehr damit aufhören.
Wir stehen so gegen 9 Uhr auf und genehmigen uns erst mal einen Kaffi, danach die Resten des Müesli und dann geht’s daran die Koffer und den Rucksack mit all dem Zeugs zu füllen, das hier „rumliegt“ und uns gehört. Wie auch schon erwähnt hat ein großes AirBnB den Vorteil, dass man sich nicht so eingeengt fühlt und sich etwas ausbreiten kann. Der Nachteil kommt dann beim Packen zum Vorschein, man könnte fast überall noch etwas verlegt haben und vergessen.
Wir haben aber glaub alles, noch ein Kaffee und eine Tasse Milch, dann sind auch die zwei Liter Milch getrunken.
Das Auto ist schnell gepackt. Um kurz vor 11 geht’s los. Die Fahrt zu Alamo, der Autovermietung, verläuft ereignislos im Regen. Verkehr hat’s einigen, aber wir kommen gut voran. Unterwegs füllen wir den Tank noch kurz auf. Die Rückgabe ist fast eine Sache von Sekunden und ohne leichte Wehmut wie beim Nissan in LA. Den Jeep hier hatten wir auch nur ein paar Tage.
Wir sind froh und dankbar, dass wir hier drüben mit den drei Mietautos unfallfrei 12‘750 km zurückgelegt haben. Also fast….in Palm Springs hat ein Töfffahrer den rechten Rückspiegel gerammt, Ralph meinte absichtlich. Wir konnten den Spiegel wieder einrenken und ihn mit Pflästerli noch etwas sichern. In Las Vegas haben wir dieses Auto dann gewechselt. Nicht wegen dem Spiegel, sondern weil das Auto einen Service wollte.
Der Shuttlebus von Alamo bringt uns zum Flughafen La Guardia und von dort ein weiterer Shuttlebus zu einer Metro-Station. Von da geht’s mit der Linie 7 nach Manhattan, Grand Central. Die Linie wird hier noch überirdisch als Hochbahn geführt. Wir nehmen mit unseren schweren Koffern den Lift nach oben. Also wir würden gern….der Lift kommt von unten hoch und ist bereits voller Leute, soweit sichtbar ohne Gepäck, die zu bequem sind für das Treppensteigen, und noch weiter aufwärts wollen.
Also schleppen wir unsern Koffer halt ein paar Treppen hoch. Die Metro ist nicht mal so voll. Bei Grand Central geht die Kofferschlepperei über diverse Treppen weiter. Ich bin etwas außer Atem und zu warm angezogen um in den warmen Gängen der U-Bahn Gewichte oder Koffer zu stemmen. In der großen Halle des Bahnhofsgebäudes haben wir im Moment nicht groß Augen für deren beeindruckende Schönheit. Wir wollen unseren Plunder ins Hotel bringen.
Wir suchen den richtigen Ausgang aus der gross(artigen) Halle, um nicht draußen im Regen auch noch das Gebäude umrunden zu müssen. Park Avenue ist richtig, gleich unter der Brücken auf der die Marvel-Superhelden gegen die Außerirdischen gekämpft haben (also im Film natürlich). Wir brauchen zum ersten mal die Regenschütze für unsere Fotorucksäcke….und siehe da….meine Kopfhörer tauchen wieder auf. Der Regenschutz ist in einem separaten Fach untergebracht und in der Hitze des Gefechts hatte ich die Kopfhörer wohl in dieses gesteckt. 🤷🏼♂️
Dann stapfen wir knapp 10 Minuten durch das regnerischen New York. Zum Glück habe ich beim Flughafen vorhin noch kurz die Schuhe gewechselt und die Trekkingschuhe aus dem Koffer gefischt. Die Füße bleiben darin definitiv länger trocken als in Turnschuhen.
Beim Hotel angekommen heißt es zum 25. und letzten mal eine Unterkunft beziehen. Wir sind im 11. Stock. In jeder Schweizer Stadt könnte man von dieser Höhe auf die Stadt runter schauen. Hier nicht, die meisten umliegenden Gebäude überragen uns. Aber die Aussicht gefällt trotzdem.
Wir sind in einem Stadthotel, will heißen die Zimmer sind recht klein. Gar nicht so einfach alles zu verstauen und so bleibt ein Teil im Koffer, aber auch für den bleibt kaum Platz. Ansonsten aber ein modernes und gemütliches Zimmer. Unten gibt’s 24 Stunden Kaffee mit einer Starbucks-Röstung, was will man mehr.
Wir legen uns mal ein wenig aufs Bett nach der Koffeeschlepperei.
Gegen 16 Uhr, es regnet draußen noch immer, zieht es uns in die Stadt. Der Times Square liegt ca. 15 Gehminuten von hier entfernt. Trekking Schuhe, Regenschutz für den Fotorucksack und für uns, Dächlikappe und los geht’s. Unterwegs noch schnell einen Kaffi und einen Scone zur Stärkung bei dem Kaffeeladen, der uns mittlerweile eigentlich teilweise gehören müsste, bei dem Umsatz, den wir generieren.
Sie ist laut und hektisch diese Stadt. Es wird gehupt und gedrängelt. Entlang der Trottoirs hat es riesige Pfützen. Es lohnt sich da Abstand zu halten, will man nicht von einem vorbeifahrenden Auto geduscht werden. Eigentlich ziehen mich solche Pfützen an, denn darin spiegeln sich immer umliegende Fotosujets. Heute und hier lassen wir es bleiben. Wir haben keine Lust auf eine durchnässte Kamera. Überhaupt bleibt die Kamera im Rucksack. Es regnet zu stark, auf der Linse wären dauernd Regentropfen. Zudem sind die Kameras zwar spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht. Wir bräuchten einen Schirm um die Kamera aufs Stativ zu stellen und Fötelen zu können. Ich hatte gehofft, ein paar Spiegelungen im nassen Strassenbelag einfangen zu können. Aber es hat viel zu viele Leute für das Stativ und die Spiegelungen sieht man bei so vielen Menschen auch nicht.
Am Times Square ist ein riesiges Gewusel, Autos, Straßenverkäufer mit lauter Musik, irgendeine Dame hält auf spanisch mit einem laut aufgedrehten Verstärker einen Vortrag über irgendwas, ein paar Touristen zeigen ihren Freunden über Face Time New York, überall Schirme, Selfies hier, dort und überall, eine Mutter hält ihre beiden Girls fest an der Hand, eine Fahrradrikascha, in der die drei Passagiere im strömenden Regen zur lauten Discomusik mitsingen. Eine Ampel springt auf grün und schon hupt einer etwas weiter hinten. Zwischendurch von irgendwoher die Sirene von Polizei, Ambulanz oder Feuerwehr. Darüber auf absolut riesigen Bildschirmen Werbung für alles mögliche, von Airlines bis zu TV-Shows und Solidaritätsbekundungen mit Israel. Von oben herab schiffts und wir stehen mittendrin. Einfangen kann man das schon gar nicht. Trotzdem müssen ein paar Fotos her, mangels Einsatzmöglichkeit der Kameras halt mit den Handys.
Wir treten kurz in den zweistöckigen Disney Store am Times Square. Im Disneyland hatte ich eine coole Trinkflasche gesehen, aber nicht gekauft. Ich ging davon aus, diese in diesem Laden in New York kaufen zu können. Falsch gedacht! Ich hätte in Anaheim zuschlagen sollen. Es gibt tausende von Plüschfiguren, Kostüme für Kinder, viel Kitsch und etwa vier verschiedene Trinkflaschen-Motive. Eins hässlicher als das andere…..jäh nuh, Geld gespart.
So langsam ist’s gegen 17.30 Uhr. Viel gegessen haben wir heute noch nicht. Wir machen es uns einfach und fragen im Hard Rock Café gleich am Times Square nach einem Tisch. Nach einer Wartezeit von gut einer halben Stunde, die wir im Shop des HRC verbringen, werden wir an einen solchen geführt. Wahnsinn was die hier für ein gewöhnliches T-Shirt mit der Aufschrift „Hard Rock Café New York“ verlangen.
Danach machen wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Es regnet noch immer und so hat es keinen großen Sinn rumzuspazieren und nass zu werden. Zudem warten noch Meditation und Yoga auf uns. Wo wir im engen Zimmer letztere machen, wird sich zeigen.
Comments