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New York - 16.10.2023

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  • 17. Okt. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Heute stehen wir erst um 9 Uhr auf. Es war gestern doch ein wenig strenger und wir  waren einige Stunden auf den Beinen. Wenn’s auch „nur“ rund 12 km waren. Draußen ist’s zu Beginn noch leicht grau, aber die Sonne setzt sich bald durch. Im Moment sind’s 13 Grad, daraus sollen aber 18 werden.


Wir schnappen uns unsere Bagels und fahren zum kleinen Frühstücksraum neben der Lobby. Und klar, heute haben wir selber Bagels dabei, und heute hätte es noch gehabt. Also verputzen wir unsere drei und dann noch einen vierten vom Hotel, allesamt dick mich Philadelphia beschmiert. Dazu zwei Kaffis.


So nach 11 ziehen wir los. Ziel ist der in ein Museum umgewandelte Flugzeugträger „Intrepid“. Der liegt an einem Pier im Westen der Stadt. So hüpfen wir in einen Bus und düsen quer durch Manhattan. Busfahren ist ganz einfach, man hält das Handy an einen kleinen Bildschirm im Bus und schon ist das Billet gelöst. Nach 12 Fahrten fährt man die nächsten Tage gratis….so schreiben sie es zumindest.


Der Flugzeugträger bzw.  das Museum sind nur mäßig besucht. Gut für uns, so haben wir mehr Zeit und Platz für die Besichtigungen. Auf dem Flugdeck stehen diverse mehr oder weniger ältere Flugzeuge und Helikopter und am Heck hinten das Space Shuttle „Enterprise“.  Zudem können diverse Räume unter Deck inkl. dem großen Hangar besichtigt werden. Ist recht spannend und informativ gemacht, auch wenn es sich bei der Intrepid um einen eher kleinen Flugzeugträger aus dem 2. Weltkrieg und dem Vietnamkrieg handelt. Vermutlich kein Vergleich mit den heutigen Kalibern.


Neben dem Träger liegt noch ein U-Boot, das ebenfalls besichtigt werden kann. Puh, ist das eng hier. Kaum vorstellbar wie 90 bis 100 Mann Besatzung hier über Wochen zusammengepfercht ohne Tageslicht und frische Luft gelebt haben.


So langsam drückt der Rucksack auf die Schultern. Und es ist Zeit für Kaffi und Muffin. Unter Deck hat’s einen kleinen Kiosk, der das anbietet. Wir überlegen ob wir gen Süden spazieren sollen, Richtung the Edge, einer Aussichtsplattform im 100. Stockwerk eines Wolkenkratzers, unweit des Hudson Rivers. Gemäß Wetterapps sollte es wenn, dann eigentlich jetzt oder in der nächsten halben Stunde ev. kurz regnen oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit wird mit 50 % angegeben. Das liebe ich ja jeweils, das heißt es regnet oder regnet nicht. Solche Prognosen kriege ich auch hin.


Wir haben genug Navy gesehen und gehen mal nach draussen. Es hat zwar Wolken, ist aber trocken und mehrheitlich sonnig. Der Wind hat aber wieder zugelegt und so montieren wir eine zusätzliche Kleiderschicht.


Es ist nicht weit bis zur Hudson Yards. So ganz werde ich daraus nicht schlau. Da ist ein Abstellbahnhof für ein paar Dutzend U-Bahnzüge, der Anfang der High Line (das ist das Trasse einer stillgelegten Hochbahn, das mit Spazierwegen, Grünanlagen etc.  hervorragend umfunktioniert worden ist), the Vessel (ein mehrstöckiges, begehbares „Gerüst“ aus verschiedenen miteinander verbundenen Brücken und Treppen, das aber momentan geschlossen ist) und davor eine Ferrari-Ausstellung….


Wie auch immer, dahinter ist der Eingang in eine weitere Luxus-Mall und vor allem der Eingang zu den Aufzügen zu the Edge. Wir reservieren an einem Automaten ein Zeitfenster zwischen 16.50 und 17.50 Uhr. Das heißt in dieser Zeit kann man nach oben fahren. Oben bleiben darf man dann solange man will.


Es ist 16.40 Uhr. Um 18.15 Uhr geht die Sonne unter. Wir haben das recht gut getimed. Vorausgesetzt es hat nicht zu viele Leute bei der Sicherheitskontrolle, reicht die Zeit noch für eine Stärkung bei einem nigelnagel neuen Starbucks. Der ist noch nicht mal auf Google Maps eingetragen.


Danach aber schnell hoch. Der Andrang hält sich in Grenzen. Wir sind schnell durch die Security und die Fahrt im Lift nach oben nimmt man kaum als solche wahr. Der Aufzug beschleunigt und bremst sehr sanft. An den Liftwänden läuft zudem ein kurzer Film.


Oben angekommen ist die Aussicht auf Manhattan und New Jersey gewaltig, fast ein wenig surreal, so über dem Abgrund zu schweben. Denn die Aussichtsplattform ragt einfach so aus einem Wolkenkratzer heraus.


Rundherum ist die Plattform in Plexiglas gepackt. Dh wir müssen durch das Glas fötelen. Die paar wenigen Zentimeter zwischen den Gläsern reichen nicht um das Objekt der Kamera hindurchzustecken. Nicht ideal, aber nicht zu ändern. Die Gläser sind aber recht sauber und gegen außen geneigt. Dadurch entstehen weniger Spiegelungen und man kann in einem steileren Winkel nach unten fotografieren.


Wir haben auch Gummiblenden für unser Objektiv, die wir gegen die Glaswand drücken können. Dadurch gibt’s keine Spiegelungen. Da es nach dem Sonnenuntergang immer dunkler wird, wird auch das Fötelen immer schwieriger. Stative sind leider keine erlaubt, was ich angesichts der vielen Menschen zwar verstehe, was trotzdem schade ist.


Auch heute haben wir übrigens unseren Instagrammer-Moment. Die Gläser auf der Plattform laufen in einer Ecke zu einem relativ spitzen Winkel zusammen. Da stehen sie wieder Schlange um in dieser Ecke stehend fotografiert zu werden. Dass „nebenan“ die Sonne die Wolkenkratzer von Lower Manhattan wunderschön beleuchtet interessiert nicht. Fun Fact: Die Ecke zeigt „nur“ in Richtung Manhattan. Kein berühmter oder besonderer Wolkenkratzer im Hintergrund. Mit etwas Fantasie käme man auf bessere Positionen und Hintergründe für die Bilder. Aber dann hat man auf Instagram eben nicht das Bild von sich in dieser Ecke, das alle haben.


Wie auch immer, so gegen 19 Uhr ist’s definitiv zu dunkel um aus der Hand noch gescheit zu fotografieren. Schon jetzt hoffen wir, dass die Bildstabilisierung in Kamera und Objektiven gute Arbeit geleistet hat.


Nicht weit entfernt im gleichen Gebäude ist Little Spain. Hier bieten verschiedene Stände spanische Köstlichkeiten an. Wir nehmen u.a. einen Gazpacho-Salat. Das ist ein Salat mit einem Gazpacho-Dressing. Also das Dressing ist einfach eine toll schmeckende kalte Suppe. Ev. sollte man ihnen sagen, dass sie da eine kalte Suppe und kein Dressing an den Salat schmeißen. Spanisches Essen à la USA.


Danach geht’s mit der Meteo zurück ins Hotel. Meine Schultern und mein Rücken freuen sich aufs entspannte Yoga.



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