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New York - 17.10.2023

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  • 18. Okt. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Heute holt uns der Wecker wiederum um 9 Uhr aus den Federn. Draußen ist’s sonnig mit ein paar Wolken. Wir gehen auf volles Risiko und haben keine eignen Bagels dabei. Hat es im kleinen Frühstücksraum unten keine, stehen wir ohne Zmorgen da. Wobei man in NY kaum verhungert.


Das Risiko hat sich aber gelohnt, es hat noch welche. Wir stecken je zwei in den Toaster und bedienen uns mit Kaffi und Philadelphia aus dem Kühlschrank. Der Raum wird fleißig auf 21 Grad gekühlt, einerseits zieht es dadurch, andererseits ist’s einfach nicht nötig. Draußen sind 15 Grad und der Raum hat zwei Flügeltüren, die in einen kleinen Innenhof führen. Man könnte also einfach diese Türen öffnen. Gestern hatte ich die Klimaanlage hier unten auf 23 Grad eingestellt. Offenbar hat das jemand gemerkt und die Temperatur wieder nach unten geschraubt. Ich dreh sie auch heute wieder auf 23 Grad.


Wir nehmen noch einen zweiten Kaffi mit hoch und machen uns parat. Kurz nach 11 marschieren wir los. Dieses Mal haben wir uns eine Route ausgesucht, die uns eher nach Norden führt. Start ist Grand Central Station. Also sozusagen grad um die Ecke von unserem Hotel. Unterwegs machen wir Pause in einem Kaffee und essen einen leckeren Plunder. Allerdings ist die Geräuschkulisse da drin so hoch ist, dass es danach für die Ohren eine Wohltat ist wieder nach außen zu treten. Und das in New York.


Ziel ist Roosevelt Island. Dazwischen geht’s, begleitet vom allgegenwärtigen Gehupe und zwischendurch von ein paar Wolken, an mehr oder weniger eindrücklichen Bauten vorbei, Wolkenkratzern, Kirche, dem UN-Hauptquartier, Einkaufszentren und dem Trump-Tower.


A propos: Irgendwann überqueren wir eine Kreuzung und stellen fest, dass ein Polizist den Verkehr aufhält. Brav stehen die Autos da und warten, obwohl sie grün hätten, ohne zu hupen. Der Polizist macht wohl Eindruck. Normalerweise hupt mindestens das zweite Auto, wenn das erste beim Wechsel auf grün nicht sofort Vollgas gibt und losbrettert. Dass das manchmal nicht geht, weil die Kreuzung von anderen Autos blockiert wird, tut der Huperei keinen Abbruch.


Auf alle Fälle stellen wir fest, dass auch eine Kreuzung weiter ein Polizist den Verkehr gestoppt hat. Irgendwas scheint los zu sein. Wir haben keine Möglichkeit herauszufinden was, also ziehen wir weiter. Bis wir feststellen, dass an der weiteren Kreuzung auch die Fußgänger nicht mehr weiter gelassen werden. Wir müssten aber da drüber. Eine freundliche Polizistin erklärt einigen vor uns, welchen Umweg sie nehmen müssen um Lücken in der Absperrung zu finden.


Wir überlegen kurz was wir machen sollen, da hören wir aus der Ferne Sirenen. Das hört man hier allerdings fast immer von irgendwoher. Wir beschließen kurz zu warten und tatsächlich biegt kurz darauf ein Autokorso, angeführt von Autos der New Yorker Polizei um die Ecke. Gefolgt von großen schwarzen SUVs. Irgendwer neben mir sagt etwas von Secret Service. Dieser ist u.a. für die Sicherheit des Präsidenten und der gesamten Regierung zuständig. Präsident Biden kann es nicht sein, der ist in Jordanien, der Außenminister in Israel, haben wir gelesen. Der Rest der Regierung…keine Ahnung. Ralph meint Ex-Präsi Trump müsse vielleicht wieder vor Gericht erscheinen. Die Lösung bringt ein Blick auf Google Maps. Gleich um die Ecke liegt tatsächlich der Trump-Tower und ein Blick um diese Ecke bestätigt, dass der Korso dort angehalten hat. Sind wir also sozusagen dem Herrn Trump begegnet. Es gäbe andere, die ich bevorzugen würde.


Mittlerweile sind die Abschrankungen abgebaut und wir können weiter. Langsam drückt die Blase. In einem schönen Atrium im Erdgeschoss eines Wolkenkratzers werden wir nicht fündig auf der Suche nach einer Toilette. Aber eine Verbindungstüre führt in den Trump-Tower. Dafür dürfte der ja sicher gut genug sein, um uns zu erleichtern. Kaum sind wir da durch sind wie allerdings auch bereits in einer kleinen Menge von Trumps-Fans geraten. Offenbar ist der Herr Ex-Präsi nicht gleich in seiner Suite verschwunden sondern schwirrt irgendwo herum. Handys sind bereit und warten um sofort zu fotografieren (also nicht unsere). Die Agenten des Secret Service geben der Menge klare Anweisungen. Mit denen ist nicht zu spaßen.  Kurzzeitig kommen wir gar nicht raus, wir dürfen weder vor noch zurück. Nach kurzer Zeit entspannt sich das aber und wir verschwinden wieder. Ich brauch kein Foto von ihm. Und vermutlich interessiert ihn meine Meinung über ihn auch nicht. Bezüglich Toilette wurden wir übrigens im Bloomingdale’s fündig, auch nobel. Eine Taube hat es sich heute Nachmittag leichter gemacht und auf mich gesch….


Nicht unweit von Bloomingdale’s ist die Roosevelt Island mit einer Luftseilbahn über den East River erreichbar. Mal etwas anderes in New York damit zu fahren als auf den Säntis oder den Chäserugg. Es ist 17 Uhr, also Feierabendverkehr und die Gondel ziemlich voll. Wir bleiben nicht lange auf Roosevelt Island sondern fahren bald wieder zurück. Stadteinwärts ist die Gondel nicht ganz so voll, was es uns etwas besser ermöglicht die Stadt aus diesem Blickwinkel zu sehen.


Mit dem Bus geht’s zu einem asiatischen Restaurant in der Nähe des Hotels. Wir genießen nach den vielen Burgern der letzten zwei Monate etwas leichtere Kost.


Zurück im Hotel ist es schon fast Tradition, uns von der Maschine unten im Frühstücksraum noch einen Kaffi zubereiten zu lassen und mit nach oben zu nehmen. Der Thermostat der Klimaanlage dort zeigt übrigens immer noch „meine“ 23 Grad an.



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