San Francisco - 25.9.2023
- p
- 26. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Wir gehen den heutigen Tag etwas ruhiger an, im Wissen, dass wir für den Abend eine kleine Verlängerung planen.
So gegen 9 stehen wir auf, das Bett fühlt sich noch immer sehr weich an, aber mit einer gewissen Müdigkeit lässt es sich darin schlafen. Auf dem Weg zum Starbucks machen wir doch noch einmal Halt an der Rezeption und erkundigen uns, ob es andere „Matratzen-Optionen“ gäbe. Die gibt es nicht, die Mitarbeiterin wird unser Anliegen aber an den Hausdienst weiterleiten. Dieser werde ein Brett unter die Matratze legen, das helfe vielleicht. Wir sind gespannt…
In Sachen Programm steht heute Downtown auf der Liste, also dort wo die Hochhäuser sind. Für eine so große Stadt und einen Wochentag ist es aber eher ruhig, es sind nicht viele Menschen unterwegs, abgesehen von uns zum Glück auch nicht viele Touristen. Recht viel Ladenlokale stehen leer.
Wir finden das eine oder andere spektakuläre Gebäude und ein paar schöne Ecken. Insgesamt habe ich es aber auch beim dritten Anlauf nicht geschafft zu erkennen was all die Menschen in San Francisco sehen, welche so von der Stadt schwärmen. Klar, die Goldgen Gate Bridge und die Cable Cars lassen sich gut in Szene setzen. Letztere vor allem im Auf und Ab der Stadt. Ansonsten finde ich die Hügel eher lästig, vor allem wenn man meistens zu Fuß in der Stadt ist wie wir. Wettertechnisch hatten wir zwar wieder mal sehr großen Glück, auch wenn sich das Klima hier nicht so ganz entscheiden kann, was es will. Es ist mir absolut klar, dass ich hier auf extrem hohem Niveau jammere. Irgendwann während einer leidigen Sitzung im Geschäft mit meiner Lieblingsführungsgruppe wäre ich froh, wieder hier zu sein und im kühlen Wind einen Hügel zu erklimmen.
So gegen 16 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel. Ein Brett ist noch nicht unter der Matratze, aber sie haben ja noch Zeit. Wir packen Stativ, Regenjacke (als Windschutz) und Autoschlüssel ein, holen unser Auto ab und fahren Richtung Küste zum Golden Gate Strand. Allerdings ziehen gegen Westen Wolken auf, blöd. Zwar soll es nicht regnen, aber Fotos bei Sonnenschein sind einfach meistens besser.
Oberhalb des Strandes können wir parken, dann führt uns ein Weg zum Meer hinunter. 12 Stockwerke seien es, meint mein iPhone, dass in solchen Sachen eigentlich recht genau ist. Am Strand unten, haben wir tatsächlich einen tollen Blick auf die Brücke, den Strand davor und das Meer. Letzteres schickt ab und zu krachende Brecher zu uns, vor denen wir fliehen müssen um nicht im Wasser zu stehen. Ganz trocken bleiben Schuhe und Socken trotzdem nicht. Schade, dass die Farben unter der Wolkendecke nicht ganz so leuchten. Viele Leute hat es zum Glück auch nicht, das erleichtert das Fotografieren.
Wir machen uns auf den Rückweg, denn wir wollen noch ennet der Brücke, diese nochmals fötelen, diesmal aber von einem höheren Standort aus mit der Stadt im Hintergrund. Und schließlich geht’s ja nochmals 12 Stockwerke nach oben bis zum Auto.
Und dann passiert es, die Wolken verziehen sich ziemlich schnell und die Brücke strahlt im herrlichen Licht der tief stehenden Sonne….Mist! Also nochmal zurück an den Strand und nochmals ein paar Fotos schiessen. Es ist schon ein bisschen eine Sucht.
Aber dann müssen wir wirklich los, über die Brücke zum Aussichtspunkt. Mittlerweile liegt ein weiteres Wolkenband am westlichen Horizont. Mit Sonnenuntergang wird heut nix, aber die Brücke in der blauen Stunden und im Dunkeln sieht immer noch toll aus. Hier oben wir das Gedränge wieder viel größer. Google Maps zeigt sogar Stau an. Ist auch klar, für die Instgrammer ist es viel einfacher hier hoch zu fahren, ein paar Schritte zu spazieren und ihr Selfie zu machen, als zur Küste hinunter zu steigen und nasse Füße zu bekommen oder die Designerschuhe zu riskieren. Wir haben aber Schwein und finden zuvorderst einen Parkplatz.
Es wird aber schnell ruhiger, denn bei Dunkelheit sind unsere Kameras auf dem Stativ gegenüber dem Smartphone klar im Vorteil. Wobei hier teilweise Windböen (was denn sonst) am Stativ rütteln. Bei Belichtungszeiten von ein paar Sekunden reichen kleine Erschütterungen aus um das Bild zu ruinieren.
So gegen 20 Uhr räumen wir zusammen und genießen den gewaltigen Ausblick einfach so noch ein wenig. Zurück in der Stadt geben wir unser Auto wieder ab und genehmigen uns um die Ecke eine Pizza. Der Chef ist ein ungehobelter Büffel oder einfach nur zu gestresst, die Pizza ist hingegen sehr lecker.
Ein paar Schritte noch und wir sind im Hotel und siehe da, kein Brett unter der Matratze…
Comentários