Vancouver Island - 14.9.2023
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- 15. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Wieder nix mit ausschlafen heute. Der Wecker will’s um 7.45 Uhr wissen. Wir haben schon wieder einen Termin mit einem Boot. Heute aber ein bedeutend kleineres als gestern.
Uns zieht es aufs Meer hinaus um die Wale zu beobachten. Bloß was anziehen? Gestern auf der Fähre war es ziemlich frisch? Und heute auf dem Boot? Die Sonne scheint zwar vom wolkenlosen Himmel bei 15-20 Grad, aber keine Ahnung wie windig es wird.
Wir entscheiden uns mal wieder, mehrere Schichten anzuziehen und mitzunehmen. Fast pünktlich um 9.45 Uhr sind wir beim Shop des Whale Watching-Unternehmen um zu erfahren, dass wir noch eine halbe Stunde warten dürfen bis zur Sicherheitseinweisung.
Für die Fahrt haben wir Plätze auf einem gedeckten Boot gebucht. Dh vorne hat’s gedeckte Sitzplätze für max. 12 Passagiere und hinten eine ungedeckte Plattform, von welcher aus man dann ungehindert fotografieren kann. Wir sind nur zu acht, plus Kapitän und Tour Guide, und haben so genügend Platz.
Nach ein paar Hinweisen wo die Rettungswesten und die Feuerlöscher sind geht’s bald los. Wir tuckern erst noch etwas gemütlich durch den Hafen, bevor der Kapitän Gas gibt. Auf dem Meer draussen springt das Boot ganz schön auf den Wellen auf und ab. Da müssen wir Landratten sitzen bleiben um nicht über Bord zu gehen. Übrigens soll man in solch einem Fall den Rettungsring in die Nähe des Überbordgegangenen werfen um ihn damit nicht gleich zu erschlagen, haben wir auch gelernt. Wie man auch ungeniert die Fische futtern soll, wenn das Geschaukel auf den Magen schlägt. Übel wird es uns nicht, wir haben vorher eine Tablette gegen Seekrankheit eingeworfen.
Werden Walen gesichtet, so drosselt der Kapitän das Tempo und wie können nach hinten auf die Plattform. Übrigens stehen die verschiedenen Touranbieter via Funk in Kontakt und geben sich gegenseitig die Walsichtungen durch. Trotz Konkurrenz arbeitet man zusammen.
Während vier Stunden kreuzen wir zwischen Vancouver Island und dem Festland. Dabei sehen wir tatsächlich einige Orcas und Buckelwale. Man darf sich das aber jetzt nicht so vorstellen, als dass sich die Tiere in unmittelbarer Nähe des Boots befinden. Die Fotos in den Prospekten, welche die Wale in Großaufnahme zeigen, sind da etwas irreführend. In Kanada ist genau vorgeschrieben wie nah man welchen Walen kommen darf. Wohl zu ihrer wie zu unserer Sicherheit.
So ist es nicht so ganz einfach auf einem schwankenden Deck, sich die oft mit einer Hand festhaltend, die Tiere vor die Linsen zu bekommen und auch noch ein scharfes Bild zu schießen. Hin und wieder haben wir auch nur die Frisur der drängenden Ostdeutschen im Bild, wenn sie sich an die Reling drängt um mit ihrem Smartphone zu fotografieren, angefeuert von ihrem „Schatzi“. Wohlverstanden, wir haben ein 300mm-Tele an der Kamera und teilweise Mühe die Tiere einzufangen. Wie die Bilder auf ihrem Smartphone aussehen, kann ich demnach erahnen.
Nach vier Stunden haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Nach einem Kaffi zur Stärkung am Hafen (und nicht im Starbucks) fahren wir zurück in unser AirBnb. Nach all den Schwimmkünsten der Wale versuchen wir es selber und springen ins kühle Nass. Na ja springen ist etwas übertrieben, auf dem steinigen Strand komme ich barfuß etwas langsam voran und zudem ist das Wasser mit 16 Grad etwas frisch.
Ist man mal drin, lässt es sich aushalten, zumindest für eine kurze Zeit. Das Trocknen an der Sonne ist dann wesentlich angenehmer, abgesehen von ein paar sehr aufdringlichen Wespen.
Ein kurzer Spaziergang noch am Strand entlang, zurück in die Wohnung, duschen und ab geht’s in die Pizzeria.
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