Vancouver nach Vancouver Island - 13.9.2023
- p
- 14. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Heute ist wieder mal ein Reisetag. Also nix mit ausschlafen, für unsere Verhältnisse zumindest. Um kurz vor 8 heißt es aufstehen. Wir sind für einmal etwas fremd gesteuert. Nicht unbedingt weil wir auch dieses AirBnb um 10 verlassen müssen, sondern weil wir eine Verabredung mit einer Fähre haben. Um 11.05 legt diese im Norden von Vancouver ab und bringt uns hinüber nach Vancouver Island. Das Ticket dafür haben wir bereits vor Monaten gebucht. So eine ganz kleine Anspannung ob das alles klappen wird, ist trotzdem vorhanden.
So um halb zehn geht’s los. Der Himmel ist bedeckt, unsere Nissan zeigt 16 Grad an. Kurz nochmals checken, dass wir alles eingepackt haben und los geht’s. Den gestern Abend gekauften Kaffee lassen wir bewusst zurück. In der Hitze des Gefechts haben wir im Supermarkt zum Kaffee mit Vanillegeschmack gegriffen. Vanille gehört ins Glacé oder ein Dessert, aber sicher nicht in den Kaffi.
Alles andere haben wir glaub dabei und so düsen wir zur Bucht mit dem Fährhafen. Es läuft alles rund und nach einer Wartezeit, die wir im Auto mit lesen überbrücken, fahren wir auf das Schiff. Es ist im Grunde nicht so wahnsinnig anders als von Konstanz nach Meersburg. Einfach etwas größer. Zum Glück aber auch nicht so chaotisch wie vor einigen Jahren, als ich in Griechenland im südländischen Gewusel rückwärts auf eine Fähre fahren musste.
Die Kanadier, die die Route regelmäßig machen, bleiben im Auto sitzen. Wir steigen natürlich aus. Als Binnenländer ist so eine Fahrt übers Meer ja auch ein Ereignis, auch wenn wir nicht auf die wirklich offene See hinausfahren. Und zudem wäre es eigentlich möglich, vom Oberdeck aus Wale zu sehen.
Wir schnallen also unser Teleobjektiv vor die Kamera und treten nach draußen ist den frischen Wind, den sehr frischen Wind. Vorne am Bug weht es dermaßen heftig (und kalt), dass es ziemlich unangenehm ist, dort länger zu stehen. Zwar weht uns der Wind nicht von den Beinen, aber da vorne muss man schon gegen ihn ankämpfen.
Die Wolken bedecken immer noch den Himmel, die Sonne zeigt sich nicht groß. Wir bleiben aber tapfer draußen, in der Hoffnung einen dieser Giganten der Meere zu erspähen. Einmal haben wir ganz kurz für ein paar Sekunden Glück. Das Tier, in der Nähe eines Whale-Watching-Boots, ist aber nur sehr klein erkennbar.
(Leserinnen mit kleinen Kindern bitte ich an dieser Stelle, kurz mal einen Blick auf ihr Mädchen zu werfen….😉).
Auf Vancouver Island, genauer in Nanaimo, angekommen brauchen wir erst mal einen Kaffi. Zum Glück ist auch hier der nächste Starbucks nicht weit und wartet mit Kaffee und Muffins auf uns. Ein kurzer Spazierganz führt uns danach zum Hafen, wo wir ein paar Krabbenfischern bei ihrem Tun zuschauen. Wir sind da nicht alleine, ein paar Möwen beobachten auch ganz genau, was da abgeht, vermutlich wohl aber aus anderen Gründen. Mittlerweile hat sich die Sonne durchgekämpft und die Wolken in die Flucht geschlagen. Die Wärme fühlt sich nach der kalten Passage über das Meer gut an.
Gegen 15.45Uhr fahren wir zu unserem AirBnb hier in Nanaimo. Bisher verlief die „Übergabe“ der Wohnung eigentlich immer ohne persönlichen Kontakt. Entweder war der Schlüssel in einem kleinen Schlüsseltresor hinterlegt oder die Tür verfügte selber über ein Zahlenschloss. Nicht so hier. Die Hausherrin, nach eigenen Angaben 75 Jahre alt, begrüßt uns persönlich und lädt uns ein in ihrem Wohnzimmer, mit herrlichem Blick auf die Bucht, Platz zu nehmen. Allerdings nicht, ohne dass wir zuvor auf ihren Anweisung hin die Schuhe ausgezogen haben. Sie ist ziemlich redselig und erzählt uns allerlei mehr oder weniger Interessantes und lässt mich sogar unterschreiben, dass wir in der Wohnung im Obergeschoss keine Schuhe tragen werden.
Bevor sie uns dann nach ihren ausschweifenden Erläuterungen die Wohnung überlässt, warnt sie uns noch vor ihrem Ehemann. Der sei ein pensionierter Arzt und höre nicht mehr auf zu erzählen, wenn man ihn etwas frage…mich würde ja interessieren, ob der ehemalige Herr Doktor das gleiche von seiner Ehefrau sagt.
Wir beziehen unsere letzte Unterkunft in Kanada und machen uns auf den Weg einen Znacht zu finden. Und danach müssen wir nochmals in einen Supermarkt. So von wegen Kaffee kaufen, ohne irgendwelche anderen komischen Geschmacksrichtungen. Aber auch noch Milch, Guetzli, Joghurt und etwas für morgen Mittag findet sich im Korb. Leider habe ich verpasst nach Blötterliwasser zu suchen, aber ich hab noch zwei Liter Reserven.
Comentários